Fenster kaufen

Was man vor dem Fensterkauf wissen muss

Kosten, Beschläge und mehr

Beim Kauf neuer Fenster sind etliche Faktoren zu beachten, die sowohl funktionale als auch ästhetische Aspekte der Fenster betreffen. Von zentraler Bedeutung sind hierbei das verfügbare Budget, die Energieeffizienz, die Abmessungen, die Beschläge, das Rahmenmaterial, die Verglasung, die Öffnungsart und nicht zuletzt der fachgerechte Einbau.

Jeder dieser Punkte spielt eine wesentliche Rolle bei der Entscheidungsfindung und kann den langfristigen Nutzen und die Kosteneffizienz der Fenster beeinflussen. In diesem Beitrag erläutern wir die wichtigsten Kriterien beim Fensterkauf.

Budget für den Fensterkauf: Der Preis im Fokus

Einer der wichtigsten Faktoren bei der Auswahl neuer Fenster ist das verfügbare Budget, da dieses maßgeblich die Wahl von Material und Qualität beeinflusst.

Es empfiehlt sich, zunächst eine genaue Budgetplanung durchzuführen, bevor Sie sich mit den Angeboten verschiedener Anbieter auseinandersetzen und konkrete Kostenvoranschläge einholen.

Vertrauenswürdige und erfahrene Anbieter können oft hilfreiche Vorschläge zur Anpassung und Optimierung unterbreiten, damit Sie innerhalb Ihres Budgets das beste Preis-Leistungs-Verhältnis erzielen.

Die Kosten für neue Fenster variieren je nach Material, Qualität, Abmessungen und Anzahl der Fenster. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus belaufen sich die Gesamtkosten in der Regel auf etwa 10.000 bis 15.000 €. Zusätzlich sollten Sie sich vor dem Kauf über mögliche Förderungen von Bund und Ländern informieren, die finanzielle Entlastung bieten können.

Energieeffizienz der Fenster

Fenster lassen nicht nur Tageslicht, sondern auch Wärme und Kälte in den Innenraum. Energetisch ineffiziente Fenster erhöhen den Heizwärmeverlust, was sowohl Ihre Geldbörse als auch die Umwelt belastet. Daher ist die Energieeffizienz der Fenster ein genauso wichtiges Auswahlkriterium wie der Preis. Zudem wird der Einbau energieeffizienter Fenster von Bund und Ländern gefördert.

Hinsichtlich der Energieeffizienz der Fenster ist auf zwei Kennzahlen zu achten:

  • Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert): Dieser Wert gibt die Wärmeleitfähigkeit des Fensters an. Er verrät, welche Energiemenge innerhalb einer Stunde durch eine Fläche von 1 m² fließt. Es gibt Werte für das Glas und den Rahmen, der Wert für das gesamte Fenster wird als Uw-Wert bezeichnet (w steht im Englischen für window – Fenster). Je niedriger der U-Wert, desto besser dämmt das Fenster. Moderne Fenster haben in der Regen U-Werte zwischen 0,2 und 1,25 W/m²K.
  • Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert): Der g-Wert oder SHGC (engl. Solar Heat Gain Coefficient) quantifiziert die Menge an Sonnenenergie, die durch das Fenster gelangt. Große Fenster, die im Winter für passive Heizung durch solare Energiegewinne sorgen sollen, müssen einen möglichst hohen g-Wert aufweisen. Fenster, die im Sommer Innenraumüberhitzung entgegenwirken sollen, brauchen dagegen einen sehr niedrigen g-Wert.

Ihre Fenster, Ihr Stil: Perfekte Größe und Form für jedes Zuhause

Größe und Form der Fenster zählen zu den wichtigen Kostenfaktoren und beeinflussen die Tageslichtmenge im Innenraum sowie die Optik des Gebäudes.

In Einfamilienhäusern werden meist Fenster in Standardmaßen (1,23 m x 1,48 m und 1,48 m x 2,18 m) eingebaut. Fenster in Sondergröße sind generell um etwa 40 % teurer als Standardfenster. Bei Neubauten und Komplettsanierungen fällt die Entscheidung häufig auf bodentiefe Fenster und Panoramawände, die lichtdurchflutete Innenräume schaffen, dafür aber auch teuer sind.

Form und Größe der Fenster haben erheblichen Einfluss auf den Preis. Fenster in Sonderformen sind teurer als Standardfenster.

Fensterbeschläge

Fensterbeschläge dienen dem Öffnen und Schließen des Fensters, außerdem können sie den Einbruchschutz erhöhen. Am günstigsten sind herkömmliche Flügelbeschläge, Schiebebeschläge sind um etwa 50 % teurer. Einbruchhemmende Fenster werden mit Pilzkopf-Beschlägen, innenverschraubten Schutzbeschlägen und anderen Sicherheitsmaßnahmen ausgerüstet, was natürlich ebenfalls zu einer Verteuerung des Fensters führt.

Materialien für Fensterrahmen

Zur Herstellung von Fensterrahmen stehen unterschiedliche Materialien zur Verfügung, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben, wenn es um Kosten, Wartung, Aussehen und Wärmedämmung geht. Die gängigsten Varianten sind Folgende:

  • Kunststoff: Kunststoffrahmen sind kostengünstig, energieeffizient und äußerst langlebig, die Auswahl an Designmöglichkeiten ist jedoch begrenzt. Manche stören sich auch an ihrer billigen Optik und unschönen Alterung (Letzteres ist jedoch nur bei Produkten der niedrigen Preisklasse der Fall).
  • Holz: Das ökologische und umweltfreundliche Material sorgt für einen klassischen und natürlichen Look, der auch leicht individuell angepasst werden kann. Holzfenster bieten bestmögliche Energieeffizienz, erfordern jedoch mehr Wartung als Fenster aus anderen Materialien.
  • Aluminium: Fensterrahmen aus Aluminium sind außerordentlich widerstandsfähig, wartungsarm und langlebig, leider aber auch sehr teuer.
  • Holz-Alu: Holz-Alu-Fenster vereinen die besten Eigenschaften beider Materialien. Sie besitzen einen Holzrahmen, der an der Außenseite mit einer Aluminiumschale verkleidet ist. Das Holz trägt zu einem warmen und wohnlichen Ambiente bei, während die Aluminiumschale das Fenster zuverlässig vor Witterungseinflüssen schützt.

Das Fensterprofil

Fensterprofile werden je nach verwendetem Material auf unterschiedliche Weise hergestellt. Holzfensterprofile werden durch mehrfache Schichtverleimung hergestellt, weshalb sie wesentlich stabiler und beständiger sind, als wenn sie aus Vollholz gefertigt wären.

Kunststofffensterprofile werden dagegen mit einem Mehrkammersystem (meist 5 oder 7 Kammern) hergestellt, der die Energieeffizienz des Fensters erheblich steigert.

Auch Aluminiumfensterprofile werden mittlerweile mit Mehrkammertechnik hergestellt. Außerdem wird mit thermischer Trennung, Dämmstoffen und Beschichtungen der U-Wert von Aluminiumfenstern verbessert.

Verglasung der Fenster: Fenster mit Zwei- oder Dreifachverglasung?

Heutzutage werden bei Neubauten und Sanierungen Fenster mit Zwei- oder Dreifachverglasung eingebaut, der Einbau von Fenstern mit Einfachverglasung ist aufgrund ihrer schlechten Wärme- und Schalldämmung nicht mehr zulässig.

Der Scheibenzwischenraum von mehrfach verglasten Fenstern ist mit Edelgas gefüllt (meistens Argon), der den Temperatur-Austausch zwischen Außen- und Innenluft zusätzlich verringert. Wenn eine der Scheiben eines mehrfach verglasten Fensters mit einer Low-E-Beschichtung (engl. für Low Emissivity – niedrige Wärmeabstrahlung) versehen ist (üblicherweise ist dies die Außenseite der inneren Scheibe), spricht man von einer Wärmeschutzverglasung.

In Österreich sind Fenster mit Dreifachverglasung eigentlich schon Standard und auch die Förderprogramme von Bund und Ländern erfordern den Einbau energieeffizienter, dreifach verglaster Fenster.

Fenster mit Dreifachverglasung sind zwar teurer und schwerer als Fenster mit Zweifachverglasung, doch dies ist ein geringer Preis für die bessere Wärme- und Schalldämmung.

Passivhausfenster mit Wärmeschutzverglasung

Zum Erreichen des Passivhaus-Standards werden Fenster mit mindestens 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung benötigt. Solche Fenster gelten in Passivhäusern als Standard. Es gibt zwar auch Fenster mit Vierfachverglasung, die jedoch nur eine geringe Verbesserung gegenüber Fenstern mit Dreifachverglasung darstellen, andererseits aber schwerer und vor allem sind. Deshalb ist ihr Einbau meistens nicht sinnvoll.

Altbaufenster

Nutzen Sie unsere Fachberatung zu diesem umfangreichen Thema. Ob Regelungen seitens des Wohnungseigentumsvertrages oder Denkmalschutzvorschriften zu beachten sind – nutzen Sie das Beratungsgespräch mit unserem Fachpersonal!

Zusätzliche Möglichkeiten für Fenster

Für jeden Anwendungsbereich gibt es das richtige Fenster. Wenn Sie etwa in der Nähe eines Flughafens oder einer stark befahrenen Straße wohnen, bietet eine Mehrfachverglasung keinen ausreichenden Schutz gegen störende Außengeräusche.

In diesem Fall benötigen Sie Lärm- oder Schallschutzfenster mit Schallschutzglas sowie einer höheren Scheibenstärke und schalldämmendem Rahmen. In denkmalgeschützten Gebäuden müssen dagegen spezielle Denkmalschutzfenster eingebaut werden.

Öffnungsarten von Fenstern:

Drehkippfenster

Nachdem Sie das Rahmenmaterial, die Verglasung und die Optik des Fensters ausgewählt haben, ist es an der Zeit, sich der Öffnungsart zu widmen. Auch hier gibt es wieder mehrere Möglichkeiten. Die gängigste Öffnungsart ist das Drehkippfenster, das sich vollständig öffnen (drehen) oder kippen lässt. Die Öffnungsrichtung ist frei wählbar (rechts oder links).

Fenster mit sehr großer Glasfläche können nicht als Drehkippfenster hergestellt werden, da der Fensterflügel zu schwer sein und die Beschläge in geöffnetem Zustand zu stark belasten würde.

Schiebefenster

Bei Panoramafenstern und anderen sehr großen Fenstern handelt es sich häufig um Schiebefenster mit einem feststehenden Flügel und einen Schiebeflügel, der sich nach rechts oder nach links schieben lässt.

Diese Öffnungsart ist sehr platzsparend, außerdem lassen sich raumhohe Schiebefenster auch als große Schiebetüren zu Balkon oder Terrasse nutzen.

Faltfenster

Die Öffnungsart von Faltfenstern erinnert an eine Ziehharmonika. Es handelt sich um ein System aus mehreren Fensterflügeln, die beim Öffnen platzsparend zusammengefaltet werden, sodass eine lange, luftige Nische in der Wand entsteht (das gleiche System kommt auch bei Faltschiebetüren zum Einsatz).

Die offene Fläche ist größer als bei Schiebefenstern, bei denen die Hälfte der Fensteröffnung von dem festverglasten Element eingenommen wird. Der Nachteil von Faltfenstern ist ihr hoher Preis.

Schwingfenster

Das Schwingfenster hat nur einen Fensterflügel, der um eine Drehachse um bis zu 180° schwingt. Die Drehachse befindet sich normalerweise waagerecht in der Mitte der Fensterfläche. Fenster mit einer senkrechten Drehachse werden als Wendefenster bezeichnet.

Insbesondere Dachfenster werden häufig als Schwingfenster ausgeführt, da diese Öffnungsart leichte Reinigung der Außenseite des Fensterflügels ermöglicht (heute wird das Schwingfenster jedoch immer mehr von dem Klappschwingfenster verdrängt). Bei senkrecht stehenden Fenstern ist diese Öffnungsart selten.

Fenstereinbau

Denken Sie daran, dass minderwertiger Fenstereinbau die Vorteile eines hochwertigen Fensters schnell zunichtemachen kann, weshalb Sie Ihre Fenster von unseren geschulten Fachkräften einbauen lassen sollten.

Garantie

Die Dauer der Gewährleistung bei unbeweglicher Ware wie Fenstern und Türen beträgt in Österreich 3 Jahre. Die meisten Fensterhersteller bieten neben der gesetzlichen Gewährleistung aber auch freiwillige Garantien auf ihre Produkte an.

Dauer und Umfang der Garantie variieren jedoch von Anbieter zu Anbieter. Erkundigen Sie sich sowohl zu der Garantie auf das Produkt als auch zu der Garantie auf den Einbau. Das StoleX-Team berät Sie gerne.